DAS LEBEN UND DER TOD DES KÖNIGS LEAR

eine  Bearbeitung Shakespeares Drama von Hansgünther Heyme für Milan Sladek

 

 

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,

in vergangenem März wollten wir die drei Aufführungen nachholen, die wir in November 2020 nicht spielen konnten.  Auch diese Pläne war es nicht möglich zu realisieren, denn auch diesmal ist Corona Virus der Sieger über unsere Pläne geworden. 

In der Hoffnung, dass wir endlich Ihnen unsere Produktion spielen dürfen, haben wir,  zusammen mit der Organisatoren der Veranstaltungen in der St. Michael Kirche, neue Termine eingeplant.

 

Do. 10., Fr. 11. und Sa. den 12. Juni 2021

um 20,00 Uhr

In der St. Michael Kirche, Brüsseler Platz, Köln

Eintrittskarten KölnTicket 

 

 

FEST ÜBERZEUGT, DASS ES DIESMAL KLAPPEN WÜRDE, WIR FREUEN UNS NACH SO LANGER ZEIT AN DIE BEGEGNUNG MIT IHNEN.

 

Frank Meyer

WILLIAM SHAKESPEARE – MILAN SLADEK – HANSGÜNTHER HEYME KING LEAR

Lear: Nennst du mich einen Narren, Bursche? 

Narr: Alle deine anderen Titel hast du verschenkt, mit diesem bist du geboren.

SHAKESPEAREs LEAR: die Tragödie des greisen Herrschers, der sein Lebenswerk zu sichern sucht – und alles verliert. „Ein Gipfel, angesichts dessen selbst Macbeth oder Hamlet harmlos und flach erscheinen. Vergleichbar mit Bachs H-Moll-Messe, mit der 5. und 9. Sinfonie von Beethoven, Dantes Fegefeuer und Hölle. 

Ein riesiger Berg, der zwar von allen bewundert, seltener aber bestiegen wird. Ein philosophisches Narrenspiel: dasselbe Narrenspiel, dem wir im modernen Theater begegnen“ (Jan Kott in seinem berühmten Buch Shakespeare heute).

Zwei Theatermenschen in Lears Alter, die seit sechs Jahrzehnten in ihrer Kunst Maßstäbe gesetzt haben, arbeiten erstmals zusammen, um den Berg LEAR zu besteigen.

HANSGÜNTHER HEYME: der Schauspieler und Regisseur, einer der aufregendsten, wirkungs-mächtigsten und mutigsten europäischen Theatermacher und deutschen Intendanten (u.a. Staatstheater Wiesbaden, Stuttgart, Essen, Bremen, Ludwigshafen, Ruhrfestspiele), dessen Kölner Ära von 1968 bis 79 das Schauspielhaus nachhaltig prägte. Ein Spezialist auch im Neu-lesen für das Heute zu erschließender Klassiker. „Der Inbegriff von Heymes gesamter Theater-arbeit: die Sehnsucht nach dem menschlichen Leben in finsteren Zeiten“ (Volker Canaris).

MILAN SLADEK: der Pantomime von Weltruf, der wie kein anderer diese Theaterkunst von überlebten Fesseln befreit hat und mit seinem Kölner Theater Kefka (1974-87 das einzige fest-ansässige Pantomimentheater Westeuropas) sowie dem Internationalen Kölner Gaukler-Festival(1976-90) und seinen Gastspielen auf allen Kontinenten dieser Kunst international große Anerkennung verschafft und bewiesen hat, dass sie weit mehr ist als eine formale Virtuosen-Etüde: eine reiche, kreative Theaterkunst. Ihr „großes, tiefes und freches Projekt“ (Heyme): Kein museales, sondern sehr gegenwärtiges und unkonventionelles Theater, das den klassischen Text in der Übersetzung von CHRISTOPH MARTIN WIELAND respektiert und alle Sinne, Gefühl und Denken gleichermaßen anspricht. Heyme gestaltet gemeinsam mit Sladek die Inszenierung und spricht den Text; an einigen Stellen ergreift auch der Pantomime das Wort. „Kaum ein Text der europäischen Renaissance deckt sich so sehr ob seiner abgründigen, menschlich-unmenschlichen Vorstellungen mit den Problemen des Heute. Kaum ein Text wartet so sehr darauf, von einem Spezialisten der Darstellung menschlich-unmenschlichen Verhaltens auf die Bretter der Wahrheit gebracht zu werden. Große Theatertexte sind solche, in welchen ein Thema das Handeln aller Darsteller beherrscht. Shakespeares LEAR ist ein solcher Text. Wir glauben an Worte, wir spielen mit Worten, wir lügen mit Worten, wir setzen auf Worte. Und das eben ist nicht die Wahrheit: erst der blinde Gloster lernt sehen, erst der wahnsinnige Lear lernt verstehen und wird zum Weisen. Jede Figur hat teil an diesem Thema. Ein Darsteller – Milan Sladek – wird sie verkörpern: diese heute zu vermittelnde Wahrheit - in aller Heiterkeit, Bitterkeit, Brutalität und Zartheit.“ (Heyme)

Am Schluss dieser gewaltigen Pantomime bleibt nur die blutige und leere Erde zurück“ (Jan Kott)

Uraufführung am 22. Oktober 2020 um 20.02 Uhr in der Kölner St. Michael-Kirche am Brüsseler Platz (der drittgrößten Kirche Kölns – mit genug Platz für das Publikum unter Wahrung aller Abstands- und Vorsichtsregeln).